JESUS -"My Lover, or rather hours ..." | JESUS - "Mein Geliebter, oder vielmehr unser ..." |
During the 2nd World War when San' Afra's church in Brescia was bombed, an old 1540 painting of Angela sitting in the midst of six of her followers was destroyed. Fortunately the photographic plate of this painting had been kept in a Brescian art-gallery, and so many generations of Ursulines have become familiar with the painting. An art expert, Francesco Monti, at the time of the process of canonisation in 1758, judged it to be: "... badly executed, especially from the point of view of design, and proves that the painter was third rate" (MTS: 280). It has, however, one important feature, which should not be overlooked, even though it is almost invisible.
In a central position in the painting, Angela is seated with a book on her lap - probably her Rule - , and she is pointing to a monogram of IHS (the first three letters of Jesus in Greek) reflected on the wall to her right, with the following words issuing from her mouth: "Hic est amor meus" ("Here is my love"). Unfortunately these words are barely legible, but with the aid of a magnifying glass, they are just discernable. The artist, however third rate he is, has been inspired to draw attention to the dynamic source of the whole of Angela's life and work - "Hic est amor est" - "In Jesus lies all my love, all my life". The most self-revelatory words uttered by Angela in her writings are probably when she refers to Jesus as "her Lover" (5th C: 38; 9th C: 23), although one senses that she almost blushes at the temerity of such a claim and immediately adds: "... or rather ours, the Lover of us all". She knows that no one can claim Jesus as personal property as it were, he must always be shared with others; he must always be the universal Lover, "the Lover of us all". Nevertheless, Angela's instinctive first claim reveals how total, how central, how all-absorbing her love of Jesus is. No one can doubt this when one reads her cry from the heart in her chapter on prayer in her Rule: "So then, O my Lord, my only life and hope ..." (VR: 35).
It is worth noting that on the three occasions that Angela uses this title, it is connected with her own approaching death, as if she wants to reassure her followers that even when she is no longer in their midst they can always turn to Jesus. Almost her last words to her lady-governors corroborate this: "Be consoled: do not doubt; we want to see you in our midst in heaven, for the Lover of us all wants this too" (11th L: 17-18). Cozzano, who had spent so many hours in Angela's company taking down her dictated words, had no doubt as to the inspired source of what she was saying: "He it was whom so often she used to call her 'Lover', not by human impulse, nor illusion nor vanity, but by the strength of the Holy Spirit, so intimately was this generous soul bound to God in love" (AM: 69; MTS: D24, 644).
Nearly all the other titles given by Angela to Jesus stem back to this one, abiding love. The one that appears in all three of her writings is "Spouse", which is not surprising when one remembers that at the very beginning of her Rule she tells the members of her Company that they have been "chosen to be the true and virginal spouses of the Son of God", and that they should recognise "what a new and astonishing dignity" this choice confers on them (Pr.R: 7-8). Perhaps today one tends to fight rather shy of the expression "Brides of Christ", but there is no doubt that this is what Angela had in mind in her Rule when she invites her followers to enter into a personal, loving relationship with God. At the end of their Ursuline life, they will be accompanied by "our gentle and loving Spouse, Jesus Christ" (XI R: 33).
Mention has already been made of the "faithful friend" who will always appear "in times of great need" (9th C: 24), and especially "at the supreme moment of death".
Perhaps a title which has continued to be popular is "treasure": "Let them have Jesus Christ for their only treasure, for there also will be love" (5th C: 43). For Angela, the words of the well-known modern hymn "Earthen Vessels" would have been very meaningful - Jesus was indeed her "wealth untold, her one treasure only".
We hold the treasure
Light has shone in our darkness
God has chosen the lowly
| Als die Kirche St. Afra in Brescia während des 2. Weltkriegs bombardiert wurde, wurde ein altes Gemälde der heiligen Angela zerstört, auf dem sie in der Mitte von sechs ihrer Anhängerinnen saß. Zum Glück war die Fotografie dieses Gemäldes in einer Brescianer Kunstgalerie aufbewahrt worden, und so sind viele Generationen von Ursulinen mit diesem Gemälde vertraut. Im Jahr 1758, also während des Heiligsprechungsprozesses, beurteilt es ein Sachverständiger, Francesco Monti, als „...vor allem im Gesamtaufbau schlecht ausgeführt, und zeugt von der Mittelmäßigkeit des Malers“1. Dennoch hat es eine besondere Eigenschaft, die nicht übersehen werden sollte, obwohl sie fast unsichtbar ist.
In den Mittelpunkt des Gemäldes wurde Angela gesetzt, mit einem Buch auf ihrem Schoß, wahrscheinlich ihrer Regel, dabei zeigt sie auf ein Monogramm IHS (die ersten drei Buchstaben des Wortes Jesus in Griechisch), die auf einer Wand rechts von ihr wiedergespiegelt werden, und die folgenden Worte kommen aus ihrem Mund: „Dies hier ist meine Liebe“. Leider sind diese Worte kaum lesbar, aber mit Hilfe eines Vergrößerungsglases gerade eben erkennbar. Der Künstler, wie drittklassig er auch immer ist, war inspiriert, die Aufmerksamkeit auf die dynamische Quelle von Angelas ganzem Leben und Werk zu richten – „Hic est amor meus“ – „In Jesus liegt all meine Liebe, mein ganzes Leben“. Die ihr Selbst am meisten offenbarenden Worte, die Angela in ihren Schriften äußert, sind wahrscheinlich die, wenn sie sich auf Jesus als ihren „Geliebten“ bezieht, obwohl man spürt, dass sie fast rot wird ob der Kühnheit eines solchen Anspruchs und sogleich hinzufügt: „… ja vielmehr, der uns und der alle gemeinsam liebt“. Sie weiß, dass niemand Jesus sozusagen als persönlichen Besitz beanspruchen kann, er muss immer mit anderen geteilt werden; er muss immer die universelle Geliebte sein, „unser aller Geliebter“. Trotzdem, Angelas instinktiver Anspruch zeigt, wie total, wie zentral, wie ganz-persönlich ihre Liebe zu Jesus ist. Keiner kann dies bezweifeln, wenn man in ihrer Regel im Kapitel über das Gebet den von Herzen kommenden Ausruf liest: „Daher, mein Herr, mein einziges Leben und meine Hoffnung...“
Es ist wichtig festzustellen, dass es bei den drei Gelegenheiten, bei denen Angela diese Anrede gebraucht, in Verbindung mit ihrem näher kommenden Tod geschieht, als ob sie ihren Anhängerinnen versichern wollte, dass sogar dann, wenn sie selbst nicht mehr in ihrer Mitte sein würde, sie sich immer an Jesus wenden können. Ihre annähernd letzten Worte an die Mütter bekräftigen dies: „Seid getrost, zweifelt nicht. Wir möchten euch unter uns im Himmelsehen, weil er, der uns alle liebt, es so will.“. Cozzano, der so viele Stunden mit Angela verbracht hat, während er die von ihr diktierten Worte mitschrieb, hatte keinen Zweifel an der inspirierenden Quelle dessen, was sie sagte: „Dieser wurde von ihr viele Male, nicht in menschlichem Geist, nicht im Geist der Täuschung und der Eitelkeit, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes ihr Liebhaber genannt, so sehr war diese großmütige und erhabene Seele mit Gott in Liebe verbunden.“
Fast alle anderen Bezeichnungen, die Angela für Jesus gebraucht, stammen aus dieser einen beständigen Liebe. Der eine, der in all ihren drei Schriften vorkommt, ist „Bräutigam“, was nicht überraschend ist, wenn man daran denkt, dass sie ganz am Anfang ihrer Regel den Mitgliedern ihrer Gesellschaft sagt, dass „ihr in dieser Weise erwählt seid, ganz und gar Bräute des Gottessohnes zu sein, erwählt sind, die wahren und jungfräulichen Bräute des Gottessohnes“ zu sein, und dass sie erkennen sollten, „welch eine neue und erstaunliche Würde“ diese Wahl ihnen verleiht. Vielleicht neigt man heute eher dazu, den Ausdruck „Bräute Christi“ zu vermeiden, aber es besteht kein Zweifel, dass Angela in ihrer Regel daran dachte, wenn sie ihre Schwestern einlädt, in eine persönliche liebende Beziehung zu Gott einzutreten. Am Ende ihres Lebens als Ursuline würde sie „unser liebevoller und gütiger Bräutigam Jesus Christus“ begleiten.
Es wurde schon der „treue Freund“ erwähnt, der immer „in der großen Not“ erscheint, besonders „im Augenblick des Todes“.
Eine Bezeichnung, die durchgängig beliebt war, ist „Reichtum“: „Jesus Christus sei ihr einziger Reichtum, denn er ist die Liebe“. Für Angela wären die Worte des gut bekannten modernen Liedes „Earthen Vessels“ sehr bedeutsam gewesen - Jesus war wirklich ihr „unsagbarer Reichtum, ihr einziger Schatz“.
Übersetzung: Sr. Magdalena Willeke osu
1 MaTaSey S. 229, dt. S. 266
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