„Alles, was Ihr tut, lasst in Liebe geschehen…“
Diese Worte bilden die Jahreslosung 2024 der evangelischen Kirche in Deutschland. Als ich sie las, habe ich mich gefragt: „Was bedeutet das ganz konkret - „in Liebe geschehen“? Muss ich Liebe in mir spüren, muss ich etwas Besonderes tun, oder was soll anders sein?
Vielleicht meint dieses Wort einfach, dass ich die Dinge bewusst tue, mit Achtsamkeit, dem anderen zugewandt? Und nicht: automatisch, lieblos, um Ärger zu vermeiden?
Wenn ich in Ruhe in mich gehe und die Worte auf mich wirken lasse, dann bin ich überzeugt, dass jede Tat, jedes Wort, jeder Akt in Liebe geschehen sollte - nicht nur für den Nächsten, sondern auch für mich und für Gott.
Und wenn ich es unterwegs, in meinem Alltag vergesse…. dann kann ich eben wieder neu beginnen. Dazu fällt mir ein wunderbares Beispiel von Chiara Lubich ein:
Das Leben ist wie ein Fließband, auf dem Kerzen nacheinander an uns vorüberziehen. Unsere Aufgabe ist es, eine Kerze nach der anderen anzuzünden. In Ruhe und Gelassenheit, Tag für Tag, Augenblick für Augenblick. Aber was, wenn wir abgelenkt sind, hektisch, lieblos sind - und einige Kerze ohne Licht an uns vorbeiziehen?
Was sollen wir dann tun? Versuchen wir unser Versagen nachzuholen und alle „alten“ Kerzen zu entzünden, vernachlässigen wir die Kerzen, die in der Zwischenzeit nachgekommen sind. Wir kommen in Hektik zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft…
Oder aber vertrauen wir unser Versagen der Barmherzigkeit Gottes an und machen dort weiter, wo wir sind: wir entzünden in Ruhe die Kerze, die aktuell vor uns vorbeizieht?
Ich würde mir so sehr wünschen, mir mein Versagen schnell zu verzeihen, im Hier und Jetzt wieder zu lieben und die nächste Kerze zu entzünden….
Was meinst Du, meinen Sie dazu?
Andrea Hendrich, Assistentin für die kleinen alten Konvente
Grafik: www.jesus.de/glauben-leben/glaube/jahreslosung-2024-einkuscheln-in-die-liebe-gottes/
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Haltet stets die Liebe wach
in eurem Herzen.
Angela Merici, Regel, Kapitel 9