"Auf ein Wort ..."

Verheißung

“Let’s Head to the Stars“ – “Auf zu den Sternen”

… so lautete der Titel einer Benefizveranstaltung für die Caritas, die wir am 24. Mai an unserem Gymnasium veranstalteten. Sechs Pianisten hatten im Rahmen eines Improvisa-tionswettbewerbes die Aufgabe, zu einem Science Fiction – Kurzfilm des kanadischen Filmemachers Adam Stern zu musizieren.

Nach den Sternen greifen – dieser Wunsch ist so alt wie die Menschheit. Über sich hinauswachsen, forschen, immer mehr von dieser wunderbaren Welt und unserem Universum verstehen wollen, die Kleinheit und Armseligkeit unserer menschlichen Existenz überschreiten: Die kalte Realität unserer aktuellen Situation in Welt und Gesellschaft macht uns bewusst, wie weit wir davon entfernt sind, diese höheren Ziele zu erreichen. Kriege, Klimawandel, Fake News, ein Zerfall unserer Werte und kläglich agierende, oft scheiternde und schnell aufgebende Politiker:innen schaffen ein gesellschaftliches Klima, in dem sich Menschen wieder mehr in ihre vier Wände zurückziehen, egozentriert ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und Bilder von Gewalt, Flucht und Hunger - wohl auch zum Selbstschutz - möglichst ausblenden. Gott und Kirche als „heilende Player“ werden in unseren Breiten zunehmend zu Randerscheinungen, wenn sie überhaupt noch wahrgenommen werden. Was können wir dem entgegensetzen?

Trauen wir der Verheißung: „Ich will dir Segen schenken und deine Nachkommen so zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand“ (Gen 22,17)! Trauen wir diesem Segen und gehen wir unseren Weg beständig mit Klugheit, Mut und Zuversicht, denn wir sind nicht allein…

Keep your eyes on the stars
and your feet on the ground.
Theodore Roosevelt

Sr. Anna Kurz osu, Ursulinen Graz

 

Bild: Konzertplakat und „Abraham“, Zeichnung einer Grazer Schülerin

 

zur Druckversion

 

 

 

 

Nachthimmel und Sternenfall
Der Himmel, groß, voll herrlicher Verhaltung,
ein Vorrat Raum, ein Übermaß von Welt.
Und wir, zu ferne für die Angestaltung,
zu nahe für die Abkehr hingestellt.

Da fällt ein Stern! Und unser Wunsch an ihn,
bestürzten Aufblicks, dringend angeschlossen:
Was ist begonnen, und was ist verflossen?
Was ist verschuldet? Und was ist verziehn?

Rainer Maria Rilke