Die Zeit ist ein kostbares Gut, das uns hier auf Erden zur Verfügung steht; oft scheint sie jedoch viel zu schnell zu vergehen. Wie können wir unsere Zeit am besten nutzen? Meister Eckhart sagte einmal: „Die wichtigste Stunde in unserem Leben ist immer der gegenwärtige Augenblick. Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht und das notwendigste Werk ist immer die Liebe“.
Das klingt gut und irgendwie befreiend. Es ist aber gar nicht so einfach, im Hier und Jetzt zu leben, nicht über Vergangenes zu grübeln oder für die Zukunft Pläne zu schmieden. Mir geht es oft so, dass ich sehr damit beschäftigt bin, etwas zu planen und das Kommende gewissermaßen in den Griff zu bekommen. Oder ich mache mir Sorgen um die Zukunft… Und am Ende ist es häufig so, dass die Dinge einen ganz anderen Verlauf nehmen als ich es mir vorstellen konnte.
Mir gefällt da ein Gedanke von Chiara Lubich. Sie verglich das Leben einmal mit einem Band vorbeieilender Kerzen, die nacheinander anzuzünden sind. Wenn wir eine verpassen, nützt es nichts, ihr lange nachzublicken, sondern man muss neu beginnen und die jetzt vorbeilaufende anzünden.
Vollkommen im gegenwärtigen Augenblick verankert zu sein, heißt auch loszulassen und alles Übrige, Vergangenes und Zukünftiges, ganz in Gottes Hände zu legen. Darin möchte ich mich üben, um mit der hl. Therese von Lisieux sagen zu können: „Du weißt es, o mein Gott, um Dich zu lieben, habe ich nichts als nur das Heute.“
Marlies Rüschoff, Sekretärin der Föderation
Foto: Marlies Rüschoff
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Denke immer daran,
dass es nur eine wichtige Zeit gibt:
Heute. Hier. Jetzt.
Leo Tolstoi