"Auf ein Wort ..."

Credo

 

Unsere Zeit ist gezeichnet von Problemen: Kriegen, Katastrophen. Daraus resultieren Unsicherheit und Ängste.

Stimmen, die düstere Zukunftsprognosen verbreiten, stehen solchen mit Aussichten auf positive Veränderung gegenüber.

Stellvertretend nenne ich Jean Gebser, der in seiner Trilogie „Ursprung und Gegenwart“ von einer Welt- und Menschheits-krise spricht, wie sie bis jetzt nur in Wendezeiten auftrat. Ein vollständiger Umwandlungsprozess werde vorbereitet.

Die letzte große Wendezeit – Jesu Geburt – hat uns das Christentum gebracht.

Mir scheint wichtig, die christliche Botschaft „Fürchtet euch nicht“ festzuhalten, auszustrahlen, weiterzugeben.

Sowohl in meiner persönlichen Situation als auch in Hinblick auf das Weltgeschehen ist mir das Evangelium von Bedeutung: „Da erhob sich ein großer Sturm und warf die Wogen in das Schiff, so dass sich das Schiff bereits füllte. Nachdem Jesus dem Sturm Schweigen geboten hatte, sprach er zu seinen Jüngern: “Warum seid ihr so furchtsam, warum habt ihr nicht Glauben?“ (Markus 4,37)

In dem Buch „Credo“ von David Steindl Rast fand ich bestätigt, dass credere, glauben, von cor dare kommt, das heißt: das Herz übergeben.

Im Lateinischen gibt es viele Verben für glauben, z. B. putare (glauben, meinen), reri (glauben, wissen), opinari (glauben, wünschen) …

Credo bedeutet: ich weiß, ich halte für richtig; deshalb wage ich, mein Herz, meine Person zu übergeben. Ich traue mich, weil ich Vertrauen habe.

Das Wort von Bruder Georg, einem Franziskaner aus Dietfurt, kommt mir in den Sinn: „Was bedeutet ein Schiffbruch, wenn Gott der Ozean ist?“

Was dürfen wir uns trauen?

Angst macht eng (s. angustus = eng, vgl. Angina pectoris), Liebe aber macht weit und offen.

Angela Merici hat dies gewusst, wie andere heilige, heile Menschen auch.

Rita Juliane Kunze

 

Bild: Rembrandt van Rijn, Der Sturm auf dem See von Galiläa (1633).Öl auf Leinwand, 1990 nach einem Raub aus dem Isabella Stewart Gardner Museum verschwunden. (Wikimedia.org – public domain)

 

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Seid frohen Herzens und stets voll Liebe,

voll Glauben und voll Hoffnung auf Gott.

Angela Merici